Altstadt | Jüterbog

Titelbild des Steckbriefs für Altstadt | Jüterbog
Stadtmodell zum Tasten vor dem Mönchenkloster, 2021.
Foto: Kienzle Oberhammer

Wann entstand der Ort?

Der Stadtkern Jüterbogs stammt im Wesentlichen aus dem Mittelalter.

Bis wann wurde gebaut?

Bis ins 19. Jahrhundert.

Wer nutzte den Ort?

Städter und Ihre Besucher:innen

Ein detailliertes Modell

<p>Ein detailliertes Modell</p>
Stadtmodell Jüterbog, 1968.
Foto: Kienzle Oberhammer. Quelle: Sammlung Museum im Mönchenkloster Jüterbog. (CC BY-NC-SA). (2022-08-26). Stadtmodell Jüterbog, 1968. URL: https://brandenburg.museum-digital.de/object/69508

Dieses Stadtmodell wurde vor dem für die 1970er Jahre geplanten Abriss der Innenstadt für das städtische Museum nach einem alten Stadtplan angefertigt: Es zeigt den Besiedlungsstand von 1790, die mittelalterliche Stadtanlage ist gut erkennbar.


Ein reduziertes Modell

<p>Ein reduziertes Modell</p>
Stadtmodell, Altstadtkern Jüterbog, 1985.
Foto: Kienzle Oberhammer. Quelle: Sammlung Museum im Mönchenkloster Jüterbog. (CC BY-NC-SA). (2022-09-19). Stadtmodell, Altstadtkern Jüterbog, 1985. URL: https://brandenburg.museum-digital.de/object/72618

Während das Modell aus den 1960er Jahren die mittelalterliche Bebauung detailgenau nachzeichnet, zeigt dieses Modell nur die groben Umrisse des Altstadtkerns. Zu welchem Anlass es in Auftrag gegeben wurde, ist nicht bekannt.


Belebter Platz

<p>Belebter Platz</p>
Stadtmodell von 1985, Detail historisches Rathaus.
Quelle: Sammlung Museum im Mönchenkloster Jüterbog

Eines der wenigen, detailliert ausgeführten Gebäude des 1985er Stadtmodells ist das historische Rathaus. Der große Marktplatz vor diesem Gebäude ist zugleich Schauplatz aller wichtigen Ereignisse des städtischen Lebens – gleichgültig, ob es sich um Volksfeste oder politische Kundgebungen handelte.


Der einzige Freiraum im historischen Ensemble

<p>Der einzige Freiraum im historischen Ensemble</p>
Tastmodell, Detail Rathaus und Marktplatz.
Quelle: Sammlung Museum im Mönchenkloster Jüterbog

Auch das vor dem Mönchenkloster aufgestellte Tastmodell der Stadt verdeutlicht die zentrale Bedeutung des Rathauses und des Marktplatzes für die Stadt. Über Jahrhunderte ist dies der einzige unbebaute Fleck im engen Straßennetz der historischen Altstadt.


Ein historisches Tor

<p>Ein historisches Tor</p>
Geschnitztes Holzrelief des äußeren Neumarkttores, um 1940.
Quelle: Sammlung Museum im Mönchenkloster Jüterbog. (CC BY-NC-SA). (2022-08-26). Geschnitztes Holzrelief des äußeren Neumarkttores, um 1940. URL: https://brandenburg.museum-digital.de/object/69523

Das Relief zeigt das aus dem späten 15. Jahrhundert stammende Neumarkttor mit der angrenzenden Bebauung. 1984 wurde die Bebauung rechts des Tores abgerissen, um Platz für eine Umfahrung zu schaffen. Das Tor selbst existiert bis heute.


Eine Stadt wird 800

<p>Eine Stadt wird 800</p>
Fotografie 800 Jahre Stadtrecht Jüterbog, 1974.
Quelle: Sammlung Museum im Mönchenkloster Jüterbog. (CC BY-NC-SA). (2022-08-26). Fotografie 800 Jahre Stadtrecht Jüterbog, 1974. URL: https://brandenburg.museum-digital.de/object/69524

Anlässlich des 800. Jahrestages der Verleihung des Stadtrechts an Jüterbog fanden Feierlichkeiten vor dem Rathaus statt. Zum Festprogramm gehörten Darbietungen in historischen Kostümen. Die Verantwortlichen erinnerten die Feiernden zudem an den 25. Geburtstag der DDR.


Feierlichkeiten im historischen Ambiente

<p>Feierlichkeiten im historischen Ambiente</p>
Feierlichkeiten am Rathaus Jüterbog, 1985.
Quelle: Sammlung Museum im Mönchenkloster Jüterbog. (CC BY-NC-SA). Fotografie Feiern am Rathaus Jüterbog, 1985. URL: https://brandenburg.museum-digital.de/object/69504

Für die Feierlichkeiten am 23. Juni 1985 ist die Bühne vor den Torbögen des Rathauses aufgebaut. Der „Tag des Bauarbeiters“ wurde jährlich am 4. Sonntag im Juni begangen.


Ein Ort für Alles

<p>Ein Ort für Alles</p>
Demonstrationen im Winter, 1989.
Foto: Henrik Schulze. Quelle: Sammlung Museum im Mönchenkloster Jüterbog. (CC BY-NC-SA). (2022-08-26). Fotografie Demonstrationen im Winter, 1989. URL: https://brandenburg.museum-digital.de/object/69510

Die Protestveranstaltungen im Rahmen der friedlichen Revolution 1989 fanden in Jüterbog selbstverständlich vor dem Rathaus statt.


Erfolgreiche Rettung

<p>Erfolgreiche Rettung</p>
Postkarte Mönchenkirche, 1985.
Quelle: Sammlung Museum im Mönchenkloster Jüterbog. (CC BY-NC-SA). (2022-08-26). Postkarte Mönchenkirche, 1985. URL: https://brandenburg.museum-digital.de/object/69511

1963 fand in der aus dem 15. Jahrhundert stammenden Kirche der letzte Gottesdienst statt. Das Gebäude wurde als Möbellager genutzt und 1980 von der Evangelischen Kirche an den Rat des Kreises Jüterbog übergeben. Die „IG Denkmalschutz“ setzte sich für den Erhalt der zu diesem Zeitpunkt bereits stark verfallenen Kirche ein. Ein inoffizieller „runder Tisch“ mit Vertretern verschiedener Institutionen erreichte in den folgenden Jahren die Sanierung der Kirche durch ortsansässige Handwerker. 1985 konnte die seit langem nur mit Notbehelfen lebende Stadtbibliothek eröffnen. Ab 2001 folgte die Sanierung des Klosters, das seit 2005 das Museum beherbergt. Der Erfolg des bürgerlichen Engagements wurde schon 1989 zum Erfolg des Systems umgedeutet, wie ein Auszug aus dem „Neuen Deutschland“ vom 4. April 1989 belegt:

„Wenn man wie Ruth Städter Vorsitzende der Ständigen Kommission Kultur im Kreis ist, denkt man weiter, als der Schulzaun lang ist. […] Wie weit die Kompetenz der Volksvertreter geht, das konnte sie am Beispiel ihrer Ständigen Kommission Kultur schildern. Ohne deren Einspruch nämlich wäre die Mönchenkirche wohl nie ein Pluspunkt im Kulturleben von Jüterbog geworden. Heute haben dort in schöner spätgotischer Kulisse die Stadt- bzw. Kreisbibliothek und die Konzerthalle Platz.“


Autorin: Elke Kimmel


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