Wasserläufe | Lübben

Titelbild des Steckbriefs für Wasserläufe | Lübben
Quelle: Blick auf die Schlossinsel in Lübben, um 1900. Heute beherbergt das Schloss das Museum Lübben.
Moritz, Marie Elisabeth, Öl auf Papier, um 1900. Sammlung Museum Schloss Lübben.

Ohne Wasser geht hier nichts

Wer baute hier?

Natur und Mensch im Einklang miteinander.

Wann wurde gebaut?

Vor tausenden von Jahren bis heute.

Wer nutzte den Ort?

Alle, die sich in Lübben aufhalten.

Wasserstadt

<p>Wasserstadt</p>
Stadtansicht mit Hauptkirche, 1940.
Quelle: Sammlung Museum Schloss Lübben. (CC BY-NC-SA 4.0). (2022-08-17). Gemälde: Frieda Boehr. Stadtansicht mit Hauptkirche, 1940. URL: https://brandenburg.museum-digital.de/object/72262

Brücken, Anleger, Schleusen und Häfen sind markante Erkennungszeichen von Lübben als Spreewaldstadt. Auf den populären Darstellungen des Ortes ist fast immer Gewässer im Vordergrund abgebildet – „Stadt Lübben“ und „Wasser“ gehören zusammen – wie auch auf dieser Stadtansicht von 1940 zu sehen ist. Das Aussehen der Stadt veränderte sich infolge der Kriegszerstörungen massiv – die Wasserläufe schienen demgegenüber überzeitlich.


Idylle am Wasser

<p>Idylle am Wasser</p>
Stadtansicht mit Hauptkirche Lübben.
Quelle: Sammlung Museum Schloss Lübben. (CC BY-NC-SA 4.0). (2022-08-17). Stadtansicht mit Hauptkirche Lübben. URL: https://brandenburg.museum-digital.de/object/72264

Wasser steht auch auf diesem Aquarell im Vordergrund: Auffällig ist, dass weder Kahn noch Boote zu sehen sind, wie dies meist der Fall ist.


Blaue Infrastruktur

<p>Blaue Infrastruktur</p>
Spreebrücke mit Schleuse, 1987.
Quelle: Museum Schloss Lübben (CC BY-NC-SA 4.0). (2022-08-17). Gemälde: Ingrid Groschke. Spreebrücke mit Schleuse, 1987. URL: https://brandenburg.museum-digital.de/object/72268

Da Lübben gleich von drei Wasserwegen durchzogen wird, gehören Brücken und Schleusen fest zum Stadtbild. Insgesamt vier Schleusen im Stadtgebiet gleichen Höhenunterschiede aus. In der Geschichte wurde diese Infrastruktur mehrfach durch Hochwasser beschädigt und zerstört. Allein zehn Brücken sprengte die deutsche Armee bei ihrem Rückzug im Zweiten Weltkrieg. Geplante, noch weiterreichende Zerstörungen konnten von den Anwohnern verhindert werden. Ab Mitte der 1950er Jahre fanden umfassende Arbeiten zur Regulierung des Wasserhaushalts im Spreewald statt. Nach der Wende 1990 erfolgte die Sanierung von Spreebrücken und Kahnfährhafen für knapp fünf Millionen Mark. So wurde beispielsweise die Kahnfährschleuse am Mühlendamm im Jahr 1999 saniert.


Verwüstung in der Idylle

<p>Verwüstung in der Idylle</p>
Stadtansicht mit zerstörter Hauptkirche, 13. Juni 1945.
Quelle: Sammlung Museum Schloss Lübben (CC BY-NC-SA 4.0). (2022-08-17). Gemälde: A. Lehmann. Stadtansicht mit zerstörter Hauptkirche, 13. Juni 1945. URL: https://brandenburg.museum-digital.de/object/72267

Die Kriegszerstörungen in Lübben waren dramatisch – keines der zum Wasser gelegenen Gebäude scheint unbeschädigt zu sein, fast allen Häusern fehlen die Dächer. Der Wasserlauf im Bildvordergrund scheint dagegen fast unwirklich heile und idyllisch.


Heile Welt am Wasser

<p>Heile Welt am Wasser</p>
Lübben, Brückenplatz, vor 1945.
Quelle: Sammlung Museum Schloss Lübben (CC BY-NC-SA 4.0). (2022-08-17). Gemälde: Frieda Boehr. Lübben, Brückenplatz, vor 1945. URL: https://brandenburg.museum-digital.de/object/72269

Frieda Boehr bildete den Brückenplatz vor den Kriegszerstörungen in der Art einer zwar herbstlichen, fast dörflichen Idylle.


Anderes Bild vom selben Ort

<p>Anderes Bild vom selben Ort</p>
Blick zum Brückenplatz, 1987.
Quelle: Sammlung Museum Schloss Lübben (CC BY-NC-SA 4.0). (2022-08-17). Gemälde: Ingrid Groschke. Blick zum Brückenplatz, 1987. URL: https://brandenburg.museum-digital.de/object/72270

Über 40 Jahre später: Der Brückenplatz bildet immer noch den Übergang zwischen Innenstadtbereich und Breiter Straße. Nach den schweren Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg blieb er lange unbebaut. Zu DDR-Zeiten wurde der Platz völlig umgestaltet, und auch der Lauf der Spree wurde verändert – die dörfliche Idylle aus der Zeit vor 1945 ist nicht wiederzuerkennen.

 


Autorin: Elke Kimmel


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