Schloss Rheinsberg | Rheinsberg
Traumschloss
Wer baute hier?
Friedrich II.
Wann wurde gebaut?
Im 18. Jahrhundert.
Wer nutzte den Ort?
Die Hohenzollern, Touristen, Rehapatienten.
Das Schloss als Werbemotiv
Das Schloss als Erkennungszeichen gehörte in den 1920er Jahren selbstverständlich zum Marketing-Auftritt der in Rheinsberg ansässigen Firma. In der DDR-Zeit wurde das Werk von VEB Berlin-Chemie übernommen. Kurt Tucholsky schrieb 1912 in Rheinsberg. Ein Bilderbuch für Verliebte:
„Herr Adler […] blickte […] zum Fenster hinaus und sagte, ein wenig geistesabwesend: ‚Dies ist ein ehrwürdiges Schloß. Sie werden die Erinnerung daran ihr ganzes Leben bewahren. Im Garten ist auch noch die Sonnenuhr sehenswert.‘“
Ein Schloss für Diabetiker:innen
Seit 1951 wurde das Schloss als Sanatorium „Helmut Lehmann“ für die Behandlung von Diabetiker:innen genutzt. Zunächst waren dort 100, später über 200 Kranke untergebracht. Dessen ungeachtet blieb es weiter wichtigstes Wahrzeichen der Stadt.
Außen Schloss, innen Sanatorium
Vor allem die Innenräume wurden für die Nutzung als Sanatorium umgestaltet. Nach außen hin schien das Schloss kaum verändert.
Musiktage im Rheinsberger Schloss
Die Außendarstellung für die jährlich stattfindenden Rheinsberger Musiktage verzichtete auch nach dem Zweiten Weltkrieg selten auf Fotos oder Zeichnungen des Schlosses. Anlässlich der Musiktage fanden im Spiegelsaal Konzerte statt. Die Berliner Zeitung berichtete von den Musiktagen 1951:
„Wenn die Rheinsberger nun das musische Erbe ihrer Stadt wiederbeleben wollen, so muß es bei dieser lobenswerten Initiative aber auch eine Anknüpfung an die neue Zeit geben. Diese Verbindung war bei den Musiktagen allein schon dadurch, daß sie im Spiegelsaal eines Schlosses stattfanden, das heute Sanatorium der Werktätigen ist, und daß diese Werktätigen die Kunstwerke vergangener deutscher Meister anhören. Die Verbindung war auch durch die Betonung deutscher Volksliederkomponisten gegeben und schließlich auch am letzten Tag durch die ausübende Teilnahme von Laienspielern und Werktätigen Rheinsbergs. Gerade sie spielten und sangen alte und neue, deutsche und russische Volkslieder. Eins muß man allerdings in Rheinsberg beachten: neben dem musischen Erbe liegt hier sehr nahe das militärische, friderizianische Erbe. Hier muß scharf geschieden sein.“
Beliebte Perspektive
Üblicherweise wurde die park- oder wasserseitige Ansicht des Schlosses verwendet – wie hier auf einem Erinnerungsstück an die Musiktage des Jahres 1963.
Schließung des Sanatoriums öffnet die Tür zur Museumsnutzung
Auch über den Umbruch 1989/90 hinweg änderte sich die Darstellung des Rheinsberger Schlosses kaum. Stärker noch als bisher rückte aber die Verbindung zum preußischen König Friedrich II. ins Blickfeld.
Schon 1990 stand der Auszug der Patienten fest, am 1. April 1991 schloss das Sanatorium und die ersten Handwerker rückten an. Das Schloss gehörte nun der Stiftung Schlösser und Gärten und die ersten Museumsbesucher kamen bereits im Mai 1991.
Alles dreht sich ums Schloss
Der Werbeflyer des Restaurants „Ratskeller“ warb selbstverständlich auch mit der Hauptattraktion der Stadt Rheinsberg: der Nähe zum Schloss.
Autorin: Elke Kimmel