Kulturhaus Schwedt | Schwedt
Statt Schloss
Wer baute das Gebäude?
Die Stadt Schwedt
Wann wurde es gebaut?
1970er Jahre
Wer nutzte das Kulturhaus?
Schwedter und ihre Besucher
Bauarbeiter:innen mit neuer Aufgabe: Palastbau in der Hauptstadt statt Schwedter Kulturhaus
Das städtische Kulturhaus Schwedt entstand bis 1978 an dergleichen Stelle, an der zuvor das Schwedter Schloss gestanden hatte. Dieses war 1962 abgerissen worden. Die Grundsteinlegung erfolgte 1974. Zunächst entstanden ein Bühnenturm und eine Baugrube, bevor die Bauarbeiten stagnierten, da die Arbeiter für den Bau des Palastes der Republik abgezogen wurden. Die SED-Kreisleitung setzte sich 1974 zeitweise über den verordneten Baustopp hinweg und ließ eigene Arbeiter weiterbauen. Dafür wurde sie gemaßregelt.
Das Haus war während der Zeit der DDR der wichtigste Schwedter Veranstaltungsort, heute steht das Gebäude unter Denkmalschutz. Seit 1990 ist hier der Sitz der Uckermärkischen Bühnen Schwedt, außerdem finden auch von diesen unabhängige Veranstaltungen statt.
Die Kunst des Friedens
Das übergeordnete Thema der künstlerischen Ausgestaltung lautet: „Die geistig-kulturellen Beziehungen unserer Menschen zu den Völkern der Sowjetunion und zu Volkspolen. Schwedt – die Stadt an der Oder-Neiße-Friedensgrenze“.
Palast der Kunst eröffnet am Geburtstag der Republik
Am Tag vor der Eröffnung am 7. Oktober 1978 schrieb Manfred Meier in der Neuen Zeit:
„Die Magistrale der Stadt führt direkt auf den Platz zu, wo einst das Schloß stand, das in den letzten Kriegswochen zerstört wurde. An der gleichen Stelle erhebt sich heute ein zweckvoll-modernes Gebäude, das mit der Bezeichnung Kulturhaus recht bescheiden etikettiert ist: ein attraktiver Palast der Künste, der vom ästhetischen Eindruck und von seiner technischen Funktion her zum Schönsten gehört, was in dieser Art bei uns gebaut wurde. […] Das neue Schwedt, mittlerweile von 52.000 Einwohnern bevölkert, nimmt zum Geburtstag der Republik mit diesem Bauwerk eine Kulturstätte in Besitz, die nicht nur einem dringenden Erfordernis genügt, sondern auch als ein Beispiel Zweck und Form harmonisch einender Architektur das Stadtbild entscheidend akzentuiert.“
Erfrischung im Kulturhaus
Zum Kulturhaus gehört selbstverständlich auch ein Erfrischungsraum – eine Bar oder eine Gaststätte. Aus deren Bestand dürfte der gezeigte Krug stammen.
Ein Wandgemälde mit hohen Ansprüchen
Die Künstlerische Konzeption legte schon bei der Planung fest, dass im ersten Obergeschoss ein riesiges Wandgemälde „von gesellschaftlich bedeutender Thematik und monumentaler künstlerischer Aussage“ platziert werden solle. Als Künstler ist der Berliner Ronald Paris vorgesehen. Der Name des später im Foyer platzierten Gemäldes lautet „Triumph des Todes – Triumph des Lebens“. In den 1990er Jahren wurde die Entfernung des Wandbildes überlegt, es blieb aber erhalten.
Autorin: Elke Kimmel